Andreas Suchanek als Comic Figur. Gezeichnet von Regina Mars.

“Lern erst mal was Gescheites, Bub.” Nein, das war nicht der erste Satz, den ich nach meiner Geburt hörte, das kam später. Geboren wurde ich am 21.03.1982 in Landau in der Pfalz. Gemäß übereinstimmenden Aussagen diverser Familienmitglieder wurde aufgrund der immensen und andauernden Lautstärke, die ich als winziger “Wonneproppen” an den Tag legte, ein Umtausch angemahnt. “Mamma, können wir ihn nicht zurückgeben und lieber einen Hund nehmen?” Glücklicherweise galt hier: Vom Umtausch ausgeschlossen. Es folgt also eine glückliche Kindheit und turbulente Jugend. Natürlich verrate ich hier keine weiteren Details, das würde zum einen den Spannungsbogen kaputtmachen, zum anderen bleibt dann nichts mehr für meine Memoiren übrig.

“Ein Experiment, das ganz und gar scheiterte.
Konzentrieren wir uns also auf das Wesentliche. Natürlich ist es Eltern immer ein Herzenswunsch, den Spross zum Lesen zu animieren. Gesagt getan, dachten sie sich und legten “Die Schatzinsel” unter den Weihnachtsbaum. Ein Experiment, das ganz und gar scheiterte. Piraten? Schatzsuche? Nope. Mehr Glück hatten sie mit einem blauen dicken Buch. Die Rede ist natürlich von einem Perry Rhodan-Silberband, den es in einer Sonderedition auch in Blau gab. Kurz und gut, meine Liebe für die Science-Fiction erwachte. Natürlich wusste ich damals noch nicht, was eine Heftromanserie ist, immerhin lag ein fettes Buch vor mir. Erst Jahre später entdeckte ich die Perry Erstauflage und bemerkte, oha, die Dinger erscheinen ja wöchentlich. Kurz darauf entdeckte ich sogar eine weitere Heftromanserie, die ich als Buch kennengelernt hatte. Die Rede ist von “Professor Zamorra – Der Meister des Übersinnlichen”.

„… keine Füllfolge, keine Nebenhandlung …
Während in den 80ern und 90ern im TV eine eher prozedurale Erzählweise vorherrschte, also ein wöchentlich abgeschlossener Fall im Mittelpunkt einer Handlung stand, änderte sich das in den darauf folgenden Jahren immer mehr. Mit dem Aufkommen von Streaming-Diensten, wodurch der Zuschauer jede verpasste Folge nachschauen konnte, war das auch bitter nötig. Mich freute das ungemein. Keine Füllfolge mehr, keine Nebenhandlung, die die Storyline streckt. Stattdessen eine schnelle peppige Erzählweise, mit Cliffhangern und einem dichten Netz aus Plotpoints. Merkt ihr etwas? Leser von „Heliosphere2265“ und „Ein MORDs-Team“ werden jetzt hoffentlich lächelnd nicken.

„… wie das so ist beim Lottospielen …
Aber eins nach dem anderen. Ich bewarb mich also bei Bastei. Genauer: der Sci-Fi-Serie „Sternenfaust“. Wie das so ist beim Lottospielen, man rechnet nicht wirklich mit einem Gewinn. Leseprobe, die ersten paar Seiten und das Exposé für eine Story waren schnell erstellt. Ich saß also bei meinem Hiwi-Job im Fraunhofer Institut und werkelte so vor mich hin, als eine Mail einging. Die nächsten Stunden verschwimmen rückblickend in einem Meer aus Endorphinen, Adrenalin und wirrem Gekicher. Thomas Höhl, der damalige Redakteur von „Sternenfaust“, lud mich ein, einen ersten Roman zu schreiben. Die eingereichte Storyidee wollte er aber nicht für den Einstiegsroman nutzen, sondern den darauf folgenden Handlungsabschnitt (daraus wurde ein Teil des Gemini-Zyklus)! Ein Wunder, dass ich nicht wie eine Rakete durch die Decke ging. Ich schrieb also meinen ersten Roman, der – Gott sei Dank! – auch bei den anderen Fans gut ankam. Es folgten 7 ½ weitere Romane im „Sternenfaust“-Universum. Einen davon (der Zyklusauftakt zu Gemini) schrieb ich mit Thomas zusammen – daher die ½.

Andreas Suchanek - Mit Bassets - www.andreassuchanek.de
Andreas Suchanek auf der Frankfurter Buchmesse - www.andreassuchanek.de
Heliosphere 2265 - Hörspiel 6: Die Bürde des Captains von Andreas Suchanek

„… alles auf eine Karte setzen?
Doch alles Gute kommt zu einem Ende. Ich schrieb gerade „Alte Bekannte“, als die Nachricht eintrudelte. Die Serie wurde eingestellt. Gleichzeitig war mein Studium vorbei und kein Job in Aussicht. Nun stand ich also vor der Frage: Weiter in der IT-Branche bewerben oder alles auf eine Karte setzen? Zwischenzeitlich hatte ich mich ebenfalls bei „Professor Zamorra“ und „Maddrax, die dunkle Zukunft der Erde“ um eine Mitarbeit beworben. Und eine Zusage bekommen. Natürlich war klar, dass ich – sollte ich im IT-Bereich arbeiten – keine Chance hatte, dauerhaft dieses Pensum abzuliefern. Ich setzte alles auf eine Karte und entwarf „Heliosphere 2265“.

„… stets mit einem Cliff… 
Die Charaktere, die Welten, der Serienkosmos. Gleichzeitig wollte ich hier tatsächlich genau so vorgehen, wie ich es mir immer selbst von einer Serie gewünscht hatte und wie es im TV aktuell gang und gäbe ist. Hits wie „Scandal“, „How to get away with Murder“, „Person of Interest“ (in den späteren Staffeln) oder Mystery-Hits wie „Vampire Diaries“ und „The Originals“ sind heute weitestgehend seriell aufgebaut und warten stets mit Cliffhangern auf. Das wollte ich für „Heliosphere 2265“ auch. Unterdessen schrieb ich auch weiter für „Professor Zamorra“ und „Maddrax“, lernte tolle Kollegen kennen und wurde Teil dieser beiden gigantischen Projekte.

„Ich plante den ersten Twist recht früh …
Doch zurück, zu „Heliosphere 2265“. Gerade da die Serie als E-Book erscheint war klar, dass noch lange nach dem Start die alten Bände verfügbar sind, ein paar von euch also sechs, zwölf oder mehr Romane am Stück lesen würden. Daher: Keine Füllromane, organische Cliffhanger (die vorbereitet sind), und eine schnelle Handlung. Ich plante den ersten Twist recht früh in der Handlung ein. Band 3, „Enthüllungen“, brachte einen ersten großen Gamechanger, bereits Band 6 den zweiten. Als Coverkünstler konnte ich Arndt Drechsler gewinnen, der tolle Titelbilder anfertigte und der Serie nach außen hin ihr Gesicht verlieh. Anja Dyck erschuf die Charakterzeichnungen in den Romanen und gemeinsam mit Daniel Szentes entwarf ich das Logo. Die Serie funktionierte – mit der Zeit immer besser.

„… wie ich mir eine Adaption vorstelle … 
Der Erfolg führte schließlich zur Hörspielserie von „Heliosphere 2265“. Die Planung dafür startete bereits im Dezember 2013. Hierfür flog ich nach Berlin, traf mich dort mit Balthasar von Weymarn (der mit Jochim Redeker die Doppelspitze von Interplanar Produktion bildet), und sprach mit ihm über die Serie, den Kosmos und wie ich mir eine Adaption vorstelle. Kurz darauf ging es auch schon los. Die Drehbücher wurden erstellt, Sprecher gesucht, erste Aufnahmen begannen. Geplant ist bisher ein dreimonatiges Intervall. Alles Weitere wird sich durch den Erfolg hoffentlich ergeben. Da ich selbst Fan von Sci-Fi bin und zu den Mark Brandis-Hörern gehöre, war es mir wichtig, etwas Besonderes herauszugeben. Die CD enthält daher ein Booklet, in dem exklusive Charakterportraits enthalten sind. Dazu zusätzliches Infomaterial. Auf der Datenspur sind auch bereits die MP3-Dateien inklusive.

„Ich stand einmal mehr vor einer Entscheidung.
Ich selbst widmete mich dem nächsten Projekt. Ein MORDs-Team. Fünf Jugendliche betreten im Jahre 1984 ihre Schule. Nur vier davon verlassen das Gebäude lebend. In kurzen Rückblicken wird enthüllt, was in der Nacht damals geschah, während im Zentrum der Story Mason, Olivia, Randy und Danielle – Kids der Gegenwart – stehen. Da zwei ihrer Eltern zu den 84ern gehören, werden sie in den Fall gezogen und beginnen den Mord aufzuklären. Mit eingewoben sind zudem Comic-Elemente. Eine Standuhr verbirgt den Zugang zum geheimen Raum. Oswald Kaminski, der lacht wie ein Pinguin, ist ein uralter Gegner des geheimnisvollen Grafen, des Herrschers der Unterwelt (quasi der Moriarty von Barrington Cove). Batman-Fans können also durchaus interpretieren. Mittlerweile ist die Reihe mit allen fünf bisher erschienenen Bänden regelmäßig in den Amazon-Charts vertreten. Anfangs schrieb ich die Serie mit Nicole Böhm und Ute Bareiss. Erstere konzentriert sich nach ihrem Gastroman aber wieder auf „Die Chroniken der Seelenwächter“, Letztere auf ihre Bücher. Damit bin ich auch wieder der alleinige Autor der Abenteuer von Mason, Olivia, Randy und Danielle in Barrington Cove (und Umgebung).

„… der Moriarty von Barrington Cove …
2014 kam dann auch ein weiterer Gastbeitrag zu einer Heftromanserie. Die Rede ist von Perry Rhodan. Band 8, „Anthurs Ernste“, aus der Mini-Spinn-Off-Serie Perry Rhodan-Stardust entstammt meiner Feder.
Das Jahr 2015 entpuppte sich als eines der produktivsten und erfolgreichsten. Heliosphere 2265 und Ein MORDs-Team wurden immer erfolgreicher und so wurde recht früh klar, dass sie auch im Hardcover erscheinen werden. Diese sollten die bisherigen Taschenbücher ersetzen, die nicht für den gesamten Buchhandel erhältlich waren. Die Hörspielreihe von Heliosphere lief ebenfalls immer besser und ich selbst machte mich gedanklich an Planungen für eine dritte Serie, mit der ich 2016 beginnen wollte. Auch, dass Ein MORDs-Team einen weiteren Fall bekommen würde, war recht schnell klar. So ging das Jahr 2015 mit einem Grinsen auf meinem Gesicht zu Ende.

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 1 - von Andreas Suchanek
Das Erbe der Macht - Chronik der Archivarin von Andreas Suchanek
Das Erbe der Macht - Schattenchronik 3: Ascheatem von Andreas Suchanek
Alex und Jen - Das Erbe der Macht von Andreas Suchanek
Max und Kevin - Das Erbe der Macht von Andreas Suchanek

„Jen und Alex – Wie Feuer und Wasser“
Rotzfrech wie kein anderer, so startete Alexander Kent in „Das Erbe der Macht“. Zwischen ihm und Jennifer Danvers entsteht schnell eine Hassliebe und beide müssen sich dem Bösen stellen. Unter dem Slogan „Die Geschichte, so wie du sie kennst, ist eine Lüge“ ging es los und mit Vollgas in die E-Book Bestsellercharts. Ich war überglücklich – und bin es noch heute. Parallel steuerte „Heliosphere 2265“ auf das große 50er-Finale zu und „Ein MORDs-Team“ nähert sich dem Finale des 2. Falls. Alex und Jen wurden lizenziert und die ersten drei Folgen sind Ende 2018 sehr erfolgreich als Hörbuch gestartet. Aufgrund des Erfolges sind die Folgen 4 bis 6 in Produktion. Ihr merkt, es geht zügig voran.

Natürlich stand auch wieder die Frankfurter Buchmesse 2018 an. Ich war die gesamte Zeit über am Stand der Greenlight Press und es war absolut genial. Es hat mich riesig gefreut, so viele von euch zu treffen 🙂

Dann hielt das Jahr noch etwas ganz Besonderes für mich bereit, was ich eurer Unterstützung und Leidenschaft für „Das Erbe der Macht“ verdanke. Alex, Jen, Tilda & Co. haben den Skoutz-Award 2018 und den Lovelybooks Lesepreis 2018 gewonnen. DANKE! Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich bin gespannt, was 2019 bereit hält.

Andreas Suchanek

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